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Bei einem Besuch der französischen Parks kann man die Vorzüge von Bergen, Meer und weiten Naturräumen richtig auskosten. Von den Alpen bis zu den Pyrenäen, von den Cevennen bis zum Mittelmeer und zu den Wäldern im Osten: Tauchen Sie ein in die „erweiterte Realität” einer fesselnden Natur.
In den acht Nationalparks Frankreichs werden unzählige Freizeitaktivitäten angeboten: vom Sport für die ganze Familie, wenn gewünscht mit einem gewissen Nervenkitzel, über das Aufspüren und Beobachten von Tieren bis zum gemütlichen Strandspaziergang – alles ist möglich. In jedem Park erwarten Sie gefühlsintensive Momente fernab des Touristenrummels. Nach den langen Monaten des Lockdowns geht nichts über einen Ausflug in diese intakten Welten, um mit der Natur wieder in Einklang zu kommen, sich selbst und seine Umwelt wieder wahrzunehmen.
1. Auf einem Klettersteig im Vanoise-Park
Willkommen im ältesten Nationalpark Frankreichs! Dieser 1963 gegründete, 535 km² große alpine Park besitzt an die 100 Gipfel, die über 3000 m hoch sind. Steile Felswände gibt es also viele und manche wurden sogar mit Metallleitern, Hängebrücken und Seilen versehen. Bewältigen Sie zusammen mit einem Bergführer des „Maison des Guides de Haute-Maurienne Vanoise” eine der 21 Via Ferrata des Gebietes: der Klettersteig des Teufels in Aussois mit seiner „Descente aux Enfers“ – wörtlich: dem Abstieg in die Hölle – oder die Andagne in Bessans mit ihrem schwindelerregenden Finale!
vanoise-parcnational.fr / maisondesguides.net
2. Erholsame Strandtage im Park Port-Cros
Was halten Sie davon, diesen geschützten Archipel vor der Küste von Hyères zu erkunden? Dieser Park hat sich der Erhaltung einer 2900 ha großen Meeresfläche mit einer einzigartigen Biodiversität verschrieben, umfasst aber auch 1700 ha Land, und zwar die Inseln Porquerolles und Port-Cros. Und auf diesen Inseln … gibt es Strände! Ab dem Ort Porquerolles gelangen Sie in einer Stunde zu Fuß zum eher intimen Strand mit Kiefern- und Eichenwald. Der weiße Strand Langoustier im Norden ist weniger schattig, aber genauso angenehm. Der wunderschöne und größte Strand Port-Man auf Port-Cros ist nur über einen zweistündigen Fußmarsch zu erreichen. Der Preis für absolute Ruhe.
3. Canyoning im Mercantour-Park
Dieser Park in den Alpes-Martimes und in der Haute-Provence ist für sein „Tal der Wunder” (Vallée des Merveilles) und seine 40000 Höhlenzeichnungen aus der Bronzezeit bekannt. Die Natur hat sich hier ihre Rechte bewahrt. Beweis dafür ist der Riou de la Bollène, ein Gebirgsfluss im Vésubie-Tal. Bei der Abfahrt in einer unberührten Natur folgen Abseilen, Rutschen und Springen aufeinander. Mit einem Begleiter lernen Sie die Techniken im Wasser und auf den Felsen kennen und können sogar Sprünge von 7 bis 8 m hohen Felsen probieren. Ein erfrischender Tag im Herzen der südfranzösischen Alpen.
mercantour-parcnational.fr / guidescapade.com
4. Mit Kanu und Kajak im Park der Calanques
Der 2012 in Marseille gegründete Park ist der einzige in Europa, der sich über Stadt und Land erstreckt. Die lange Zeit für jedermann zugänglichen Sportarten (Wandern, Klettern, Wassersport …) sind heute nur noch in Begleitung möglich. Mit dem Kajak an den Felsen entlangzufahren ist einfach beeindruckend. Die Tour führt nach einer Stunde ab der Calanque von Callelongue bis zum Riou-Archipel. Eine einmalige Gelegenheit, Meeresvögel zu beobachten. Sie fahren zwischen den vier Inseln des Archipels hindurch: Jarron, Jaïre, Calsereigne und Riou, die große, unberührte Insel, wo nur Kajakfahrer und einige Segler anlegen.
calanques-parcnational.fr / raskas-kayak.fr
5. Alpensteinböcke und Gämsen im Ecrin-Park beobachten
Zwischen Isère und Hautes-Alpes besitzt dieser Park nach denen des Mont-Blanc die höchsten Gipfel der Alpen. An den Hängen leben Alpensteinböcke und Gämsen, die Sie – wenn Sie leise sind – leicht beobachten können. Mit einem Fremdenführer des Parks geht es ab La Grave zum Laurichard-Tal oder zum Cerces-Massiv mit Blick auf die Meije-Gletscher. Mit Fernglas und leisen Schritten können Sie sich den Steinböcken mit ihrem enormen Geweih und den wendigen Gämsen nähern. Die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten zu können – wohl eine der schönsten Entdeckungen in diesem wilden, unberührten Park Frankreichs.
6. Raubvögel beobachten im Pyrenäenpark
Im Herzen des Massivs setzt der Park strategische Maßnahmen zum Schutz wildlebender Tiere wie Bär und Raubvögel um. Mit einem Bergführer oder einem Ornithologen beobachten Sie bei Ihrer Tour rund um Arbéost oder am Soulor-Pass Geier, Schwarzmilane und Bartgeier. Im Sommer und Herbst können Sie hier auch Zugvögel wie Sperlingsvögel und Störche sehen. Auf dem Ausflugsprogramm stehen Bestimmen der Vogelarten, Beobachten des Flugverhaltens, Lauschen der Rufe der Raubvögel … vor der schönen Bergkulisse!
7. Originelle Übernachtung im Park der Wälder
Der jüngste der französischen Nationalparks (2019) dehnt sich über 300000 ha zwischen Bourgogne und Champagne-Ardennes aus. Wer Wald sagt, muss auch Hütte sagen! Testen Sie die originellen Unterkünfte des Gebietes. Im Auberive-Wald bieten die aus Weidenholz geflochtenen Baumhäuser eine besondere Annäherung an die Natur. Dank der abnehmbaren Zeltdächer können Sie unter dem Sternenhimmel schlafen. Auch ein Erlebnis: runde und geräumige Nomadenzelte, ebenfalls in Auberive. Dort ist es auch möglich, in einer kleinen Hütte oder in Holzwohnwagen zu schlafen. Authentisch.
forets-parc national.fr / chemindetraverse52.org
Autor : Philippe Bourget
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