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„Hideaways“ vor Hupe und Horn

by Reesen Mag

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In Ho-Chi-Minh-City pulsiert das Leben. Die Mopeds brausen Tag und Nacht durch die Straßen der Metropole in Südvietnam. Wir stellen Ihnen drei Orte für eine kurze Stadtflucht vor – am Saigon-Fluss, im Hochland und in der Golden Bay.

Die Wirtschaft boomt in Saigon, wie die knapp Zehn-Millionen-Stadt auch heute noch oft genannt wird und die bis 1975 die Hauptstadt von Vietnam war. Hier, ganz im Süden des Landes, verzeichnet nicht nur die Wirtschaft Wachstum, die sich mehr und mehr privatwirtschaftlich organisiert. Rund sieben Millionen Zweiräder, Tendenz steigend, rollen durch das Zentrum, beladen mit ganzen Familien oder sperrigen Gegenständen wie Kühlschränken, Leitern und Gasflaschen. Die hupenden Gefährte prägen das Stadtbild und die Geräuschkulisse.

In der Metropole dominieren die Zweiräder den Verkehr.

Die ständig verstopften Straßen sollen laut Regierungsbestrebungen leerer werden, aber wer jetzt schon Ruhe sucht und dem „Großstadtdschungel“ entfliehen möchte, setzt sich an der Saigon Waterbus Station ins Schnellboot und landet gut 20 Minuten später in einem kleinen, grünen Paradies. Im Schatten der tropischen Bäume geht es über Holzstege zu den 35 Villen und Suiten des An Lam Retreats Saigon River. Vögel zwitschern munter, versteckt im dichten Blätterdach. Beim Yoga, am Pool oder im tropischen SPA vergessen wir die Betriebsamkeit der letzten Tage. Am Abend tauchen die Laternen in den Ästen der Baumriesen die Holzterrasse am Flussufer in stimmungsvolles Licht. Träge treiben Teppiche aus Blättern auf dem Weg zum Mekong an uns vorbei. Der Duft der Blumen mischt sich mit den würzigen Aromen aus der Küche: heute gibt es vietnamesische Nudeln mit Pak Choi, gebratenem Tofu und langen, dünnen Enoki-Pilzen und Koriander sowie gebratene Frühlingsrollen, Cha giò, gefüllt mit Glasnudeln, gehacktem Fleisch Morcheln, Karotten und Fischsauce. Über den Wipfeln der sanft hin und her schwingenden Bäume liegt die Terrasse der beeindruckenden Bar. Es gibt neben einer riesigen Auswahl an Whisky, internationalen Cocktails und lokalem Bier natürlich auch Kaffee. Die Mischung aus Arabica- und Robusta-Bohnen tropft langsam durch das feine Filtersieb, das direkt auf die Tasse gestellt wird. Durch das weiße Moskitonetz im Zimmer dringt nachts nur das leise Rascheln der urwüchsigen Pflanzen, die das Resort wie einen Kokon umschließen.

Das An Lam Retreats Saigon River ist neu renoviert und besticht mit einem tropischen Garten vor den Toren Saigons.

300 Kilometer von der einstigen Hauptstadt ist das Zen Cafe Lakeside entfernt. Der Flug nach Đà Lat, auf 1.500 Meter Höhe im Hochland Südvietnams, dauert weniger als eine Dreiviertelstunde und kostet rund 20 Euro. Mit dem Taxi fahren wir vom Flughafen Liên Khuong vorbei an grünen Feldern, Kaffeeplantagen und Gewächshäusern, in denen gerade Erdbeeren reifen. Đà Lat ist umgeben von Anbauflächen und der Besuch einer Kaffeeplantage lohnt sich – Vietnam zählt zu den größten Kaffeeproduzenten der Welt. Der Abendmarkt bietet vor allem Kulinarisches – Spieße mit Gemüse, Meeresfrüchten, Fisch und Fleisch. Besonders beliebt sind neben den tropischen Früchten wie Ananas, Drachen- und Stinkfrucht die kleinen, süßen Erdbeeren.

Das Zen Cafe Lakeside besteht aus zwei nahezu identischen Gebäuden, die charmant auf einem Hügel über dem See Tuyên Lâm liegen und fast in der üppigen Vegetation verschwinden. Bunte Stühle und Korbsessel stehen auf der Terrasse, wo es am Abend die typische Phô-Suppe gibt, frisch zubereitet mit Blättern der Perilla, Hühnchen und Reisnudeln. Sternanis, Cassia-Zimt, Piment, Fenchel und Nelken verleihen dem traditionellen Gericht seinen exotischen Geschmack. Das Zen Cafe Lakeside, mit Blick auf den künstlich angelegten Tuyên-Lâm-See, bietet frisch zubereitete vietnamesische Speisen und Yoga, auf Anfrage. 

Beim Stadtbummel fallen vor allem die neu eröffnete Oper und das Lotus Café auf. Die Gebäude sind von fast schon kitschiger Architektur, die nur noch von der des „verrückten“ Hauses übertroffen wird – hier führen die Treppen auch einfach einmal ins Nichts. Noch mehr staunen wir über den Freizeitpark „Tunnel Clay“, den vor allem chinesische Touristen als Fotospot lieben. 

Eine knappe Flugstunde von Ho-Chi-Minh-City entfernt liegt das Fusion Resort Cam Ranh. An der Küste empfangen zwei riesige, triumphartige Bögen die Besucher der Golden Bay, der Riviera Vietnams. Die Cam-Ranh-Bucht, die vielleicht schönste Tiefseewasserbucht Vietnams, 30 Kilometer von Nha Trang entfernt, soll die Resorts mit Leben füllen – einige überragen jetzt schon als Hochhäuser die Palmen. 

Im Fusion Resort Cam Ranh führen alle Wege ans tiefblaue Meer.

Malerisch säumen Palmen die Zufahrt zum Fusion Resort, das sich mit seinen zweistöckigen Bungalows wunderschön in die scheinbar unberührte Küstenlandschaft fügt. Hier haben wir die Wahl zwischen einem großen Pool im tropischen Garten, dem Infinity-Pool mit Meerblick und einem fast schon makellosen, weißen Sandstrand, an dem sich heute auch größere Wellen im türkisfarbenen Wasser brechen. Die täglichen Yoga-Stunden finden am Seerosenteich statt, zum summenden Geräusch der Klangschale gibt es ein kleines Froschkonzert. Auch vietnamesische Massage gehört zum Programm der Anlage und lässt uns die Leichtigkeit des Seins empfinden. Mit dem Taxi sind es 30 Minuten ins quirlige Nah Trang, das Strandbars, Nachtclubs und Shopping-Zentren bietet. Wir genießen die Auszeit im Paradies, wunschlos glücklich. 

Das Fusion Resort Cam Ranh besticht durch seinen Service und Freundlichkeit, nachts hört man das Meer rauschen und tagsüber lockt der lange, feine Sandstrand.

Text & Fotos: Annette Frühauf

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