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SO SCHMECKT SEOUL

by Reesen Mag

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Meine Leidenschaft für das Reisen, insbesondere in Asien, führte mich nach Korea, genauer gesagt, nach Seoul. Schon im 9. Jahrhundert hatten arabische Händler Korea entdeckt: „Hinter China liegt ein Land namens Silla, wo es Gold im Überfluss gibt.” Im 21. Jahrhundert hat Seoul nichts von seiner Faszination verloren.

Das Viertel Gangam-Gu, der traditionelle Markt in Insa-dong und der Palast Gyeongbokgung sind nur einige der Orte, die man in Seoul gesehen haben sollte. Seoul ist bei Tag und Nacht ein Genuss, genau wie seine Gastronomie. Ich verrate Ihnen Adressen und kulinarische Spezialitäten, die das K-Food berühmt gemacht haben.

Incheon. Der Flughafen von Seoul, zum besten der Welt erkoren, lässt bereits ein gastfreundliches Land erahnen: Am Ausgang wartet ein sehr komfortabler Bus. Draußen zieht die Landschaft vorbei: kiefernbewachsene Hügel, Meeresbuchten,
endlose Brücken. Dann werden die Besiedlungen immer dichter. Gebäude, so weit das Auge reicht, Riesenleinwände auf gläsernen Wolkenkratzern, die mit den Palästen, Teehäusern und der abwechslungsreichen, großzügigen und leckeren koreanischen Küche im Kontrast stehen.

Ein Nationalsymbol

Kimchi: die traditionelle koreanische Spezialität überhaupt! Man findet es überall. Es ähnelt scharfem Sauerkraut: Das Grundrezept besteht aus Kohl und unzähligen Gewürzen (Ingwer, Chili, Knoblauch …). Seine Besonderheit sind seine vielen Rezeptvarianten. Das vor 2000 Jahren erfundene Gericht wird erst in Salzwasser eingelegt, dann vergären gelassen, was den Gehalt an Mineralien, Proteinen und Kalzium erhöht. Es gilt als eines der fünf gesündesten Gerichte der Welt. Die Herstellung von Kimchi wurde 2013 in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Die Koreaner essen es praktisch zu jeder Mahlzeit. Für die Koreaner ist das Kimchi, was das Baguette für die Franzosen ist. 

Koreanisches Barbecue

Beim weltweit bekannten koreanischen Barbecue können Sie Ihr Stück Fleisch auswählen und direkt auf einem Grill in der Tischmitte grillen. Weit verbreitet ist die Samgyopsal-Variante mit Fleisch vom Schweinebauch. Der Profi grillt zuerst die Zwiebeln, dann den Knoblauch und das kleingeschnittene Gemüse und zuletzt das Fleisch, damit der Fleischsaft über das Gemüse läuft. Wenn alles gar ist, werden Fleisch und Gemüse in ein Kopfsalatblatt gewickelt, in die Soße getunkt und verzehrt. Dieser kleine Wrap wird mit einem Bissen verspeist. Das beste Barbecue gibt es hier:  853 16, Insa-dong 12-gil, Jongno-gu Near By Samjigil, 

853bbq

Street Food

Die koreanische Küche passt perfekt zum Street Food-Trend, den ich vor allem auf dem Markt Gwangjang entdeckt habe, übrigens der erste Markt in Korea, er wurde 1905 gegründet. Im Angebot ist dort so ziemlich alles, Kleidung, Küchenutensilien, Obst und Gemüse. Die Verkäufer sorgen für eine schöne Stimmung und inszenieren gekonnt die Zubereitung ihrer Spezialitäten, darunter Bindaetteok (eine Art Pfannkuchen aus Mungobohnen, Schwein oder Rind und Kimchi) und Gimbap (Reis und Zutaten in einer getrockneten Alge eingerollt, eine Art koreanischer Maki). Besonders geschmeckt haben mir die Mandu oder Mandoo, kleine dampfgegarte Ravioli. Es gibt sie auch frittiert oder gebraten. Der Begriff „Mandoo” stammt von der Form und dem Teig aus Mehl, Salz und Wasser. Sie passen gut zu Gemüse, Shrimps, Fleisch und natürlich Kimchi. Einfach lecker! Was wäre das Street Food ohne die berühmten Tintenfischsalate und frittierten oder getrockneten Tintenfischringe? Diese Meeresdelikatessen werden in kleinen Papierbechern serviert und einfach mit Zitronensaft gewürzt. 

kwangjangmarket.co.kr

Ein komplettes Gericht

Ein weiteres Aushängeschild der lokalen Gastronomie ist das Bibimbap, ein Gericht mit Reis, Spinat, Sojasprossen, Gurke, Zucchini und wahlweise einem Spiegelei, Rind oder Hack, dazu gibt es eine scharfe Sauce und Sesamöl. Das Gericht erlangte Weltberühmtheit, als Michael Jackson erklärte, dass er ein großer Bibimbap-Fan sei!

Einen Tee schlürfen 

Die Viertel Insa-dong und Samcheong-dong besitzen viele Teehäuser, die sich oft in der zweiten Etage traditioneller, restaurierter Häuser verbergen. Man setzt sich dort üblicherweise auf den Boden. Der Tee Omija-cha schmeckt jedem, meine Lieblingsorte ist der Quittentee bei Yechajip. 

1. Etage, 33-1 Insadong-gil, Jongno-gu; Tel.: 7225332

Ewiges Eis 

Am Ende einer kleinen Gasse im Viertel Buckhon, einem ehemaligen Dorf, wo noch traditionelle Häuser stehen, versteckt sich dieser kleine Teesalon mit altmodischem, fast kitschigem Stil. Hier gibt es das Bingsu, das landestypische Dessert: ein kleiner Berg aus Eisflocken in der gewünschten Geschmacksrichtung (Grüner Tee, Kaffee, Fruchtsirup), manchmal auch mit Rote-Bohnen-Sauce übergossen. 

Bukchon Bingsu, 71-5 Samcheong-ro.

Traditionelle Gerichte 

Soseonjae ist ein traditionelles Restaurant in einem niedrigen Gebäude mit für das Viertel typischen Kalkwänden. Man zieht die Schuhe aus, setzt sich an Holztische oder auf Tatamimatten in kleinen Salons, die mit Reispapierwänden voneinander abgetrennt sind. Auf dem Menü: Bulgogi (mariniertes Rind) oder Bossam (dampfgegartes Schwein) mit Kimchi (fermentiertes Gemüse), Reis und Suppe. Lecker und gesund. 

Soseonjae, 113-1, Samcheong-ro.

Eine Institution

Nach ein paar intensiven Entdeckungstagen verbingen wir einen Abend im Hotel. Es war spät und alle Restaurants in Hotelnähe waren bereits geschlossen. Da empfahl man uns an der Rezeption, Chimaek zu bestellen. Eine exzellente Entdeckung! Das Wort ist eine Abkürzung für Chicken und Maejku, also frittiertes Huhn und Bier. Diese nette Kombination ist der beliebteste Snack im Land. Wobei die servierte Menge schon über einen Snack hinausgeht. Man kann sich dieses Gericht den ganzen Tag über liefern lassen.

Und ist Seoul tatsächlich die „Stadt des ruhigen Morgens”? Nein, sie gleicht eher einem ständig wechselnden Kaleidoskop, dessen tausend Jahre alte Küche in Europa immer beliebter wird.

Bild: Anne Leick

Autor : Anne Leick

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