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MENORCA – INSEL DER STILLE

by Reesen Mag

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220 Kilometer Küste mit über 190 Stränden und Buchten, IM LANDESINNERN EINE ursprüngliche bäuerliche Architektur: Menorca ist ein Paradies für Strandurlauber, Wanderfreunde, Kulturliebhaber und Gourmets!

Menorca lässt keine Urlaubswünsche offen: Himmel, Sonne, Meer, Erde, Pferde und Gestein. Die Insel steht für Eleganz und Bodenständigkeit zugleich, gilt als zurückhaltende Schönheit und konnte sich als eine der letzten Mittelmeer-Inseln ihren ursprünglichen Charme bewahren. Da sie lange Zeit weniger im Fokus stand, ist ihr das grelle, laute Schicksal der benachbarten Balearen-Inseln bisher erspart geblieben. Seit 1993 ist Menorca UNESCO-Biosphärenreservat und -Weltkulturerbe. Seit über 25 Jahren darf sie sich als einzige Mittelmeerinsel mit diesen Titeln schmücken. Mit ihrer unberührten Natur und der ungezwungenen Lebensfreude verzaubert sie die Besucher. Zahlreiche Buchten und Sandstrände, Wanderwege, Megalithbauten und bäuerlich geprägte Landschaften mit kleinen, geraden Natursteinmauern, aber auch ursprüngliche Dörfer und historische Kulturstätten kann man auf Menorca ganz in Ruhe – „poc a poc“, wie es hier heißt – entdecken. 

Von Ost nach West 

Für eine Insel-Entdeckungstour kommen Sie um die Miete eines Pkw nicht umhin. Es gibt nur eine große Straße, die die Insel von Ost nach West quert. Sie führt von Mahon nach Ciutadella, den zwei größten Städten Menorcas. Von dieser Hauptstraße aus gelangt man über kleine Querstraßen zu den Stränden und Fischerorten an der Küste. Wer es sportlich mag und es sich zutraut, kann aber auch den alten Wanderweg namens „Cami de Cavalls“, den berühmten GR 223, zu Fuß, mit dem Rad oder auf dem Rücken eines Pferdes in Angriff nehmen. 

Oft ist es die Windrichtung, die auf Menorca den Takt vorgibt. Die Bewohner der Insel suchen sich ihre „Calas“, ihre Badebucht mit feinem Sandstrand und türkisfarbenem Wasser, von denen es auf der Insel nur so wimmelt, tatsächlich danach aus, wie der Wind gerade bläst. Allein auf Menorca gibt es fast ebenso viele unberührte Strände und Buchten wie auf Mallorca und Ibiza zusammen! Insgesamt sind es 196. Reizvoll ist der Kontrast zwischen der Nord- und Südseite der Insel. Der unwirtliche Norden wartet mit zahlreichen wilden Stränden mit gröberem, dunklerem Sand und niedriger Vegetation auf, die mit ihrer Schönheit und Stille verzaubern. Hier befindet sich auch das über 5.000 Hektar große unversehrte Meeresschutzgebiet Fornells, eine der letzten unberührten Zonen des Mittelmeers. Hier taucht man zwar mit Sauerstoffflasche, aber Flossen, Schnorchel und Taucherbrille reichen völlig aus, um Zeuge eines großartigen Unterwasser-Erlebnisses zu werden. Die Südküste der Insel hingegen beeindruckt mit üppigem Grün, Pinien- und Eichenwäldern am hellen Sandstrand mit kristallklarem Wasser. Wenn Sie die ländlich geprägte Küste der Insel entlangfahren, legen Sie unbedingt auch einen Halt bei einem Bauernhof ein und genießen Sie den berühmten Kuhmilch-Hartkäse Mahón-Menorca direkt vor Ort.

Kulturelle Vielfalt

Menorca ist nicht nur ein Naturparadies, sondern bietet auch viel Kultur und zahlreiche Denkmäler. Die seit Jahrtausenden bewohnte Insel beherbergt Hunderte von 4.000 Jahre alten Megalith-Stätten. Am beeindruckendsten sind die Talayot-Siedlungen, die 1.400 Jahre vor unserer Zeitrechnung entstanden sind. Überall auf der Insel stößt man auf die dickwandigen Talayot-Türme. Die Besiedlung durch Römer, Mauren, Byzantiner, Franzosen, Briten und heute die Spanier hat ihre architektonischen Spuren hinterlassen, die vor allen Dingen in Städten wie Mahon und Ciutadella sichtbar werden und für eine einzigartige Atmosphäre sorgen. Entdecken Sie Kirchen, Festungen, Paläste und stattliche Herrenhäuser entlang der historischen Straßen mit den vielfarbigen Häuserfassaden. In der Hauptstadt Mahon gibt es außerdem den größten natürlichen Hafen der Welt. Wer hier bei Sonnenuntergang mit dem Schiff einfährt, erlebt einen unvergesslichen Blick aufs Meer, die Inseln, die Festungen und georgianischen Häuser.

Zwar ist die Insel mit 50 Kilometer Breite und 20 Kilometer Länge relativ klein, den Besucher auf Entdeckungstour erwartet dennoch eine Fülle an schönen, verborgenen Überraschungen. 

1. Galerie Hauser & Wirth

Die berühmte Schweizer Galerie Hauser & Wirth hat die Nebengebäude eines Krankenhauses auf der Isla del Rey in Port Mahon aus dem 18. Jahrhundert mit viel Fingerspitzengefühl modernisiert und in ein Zentrum für zeitgenössische Kunst mit acht Sälen, einem Shop und Restaurant verwandelt. 

www.hauserwirth.com

2. Avarcas

Avarcas oder Menorquinas heißen die inseltypischen Schuhe der bäuerlichen Inselbevölkerung, deren Sohle aus einem Altreifen bestand. Die Herstellung ist seit 150 Jahren auf Menorca eine Tradition. Heute kommen sie moderner und in fröhlicheren Farben daher. Das elegante Mode-Accessoire ist ein ideales Mitbringsel!  

www.avarcacastell.com

3. Menorca Experimental 

Exklusiver Bauernhofurlaub erlebt auf der Insel gerade einen Boom. Hier verbindet sich Naturnähe mit lokalem Konsum. Das Hotel Menorca Experimental und das dazugehörige Restaurant zählen dabei zu unseren Favoriten. In einer ehemaligen Finca aus dem 19. Jahrhundert wähnt man sich fast im Sommerhaus einer Künstlergemeinschaft. 

www.menorcaexperimental.com

4. Gin de Mahón

Das klassische Insel-Getränk ist Gin de Mahón. Er ist ein Relikt der britischen Besiedlung. Seit 1748 wird er von der Familie Pons handwerklich hergestellt. Die Inselbewohner mixen ihn gern mit einer Zitronenlimonade, dann heißt der Drink „Pomada“ – eines der typischen Menorca-Getränke! 

www.xoriguer.es

5. Cap de Cavalleria

Sieben Leuchttürme säumen die menorquinische Küste. Sie alle wurden im 19. und 20. Jahrhundert erbaut, um Seeleuten aus aller Welt den Weg zu weisen.  Der Leuchtturm an der Cap de Cavalleria ist ein idealer Ort zum Sterne-Gucken. Wegen der geringen Lichtverschmutzung ist Menorca sogar ein ausgewiesenes „Sternenlicht-Reservat“. Es ist einer der Orte der Welt, von wo aus man den Sternenhimmel am besten sehen kann. 

6. Sant Joan à Ciutadella

Die schwarzen Pferde Menorcas sind die Hauptakteure bei den Feierlichkeiten zu Ehren der Namensheiligen, die in allen Dörfern stattfinden.  Unter dem Klang der lokalen Fanfaren durchschneiden sie die Menschenmengen und und gehen meterweit auf den Hinterbeinen, während sie von den Menschen bejubelt werden. Die berühmteste dieser Feiern ist Sant Joan à Ciutadella, bei der sich am 23. und 24. Juni zum Saisonstart Tausende von Menschen einfinden. 

Text & Fotos : Maïté Van Der Vekene

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