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Eine Fahrt mit dem Heißluftballon über die Burg Vianden.
Eine Fahrt mit dem Heißluftballon ist an sich schon ein Abenteuer der besonderen Art. Doch eine Luftfahrt über Vianden oder über den Naturpark Our ist etwas Einmaliges. Ballonfahren heißt, sich aus dem Alltag ausklinken, neue Perspektiven erleben, einen weiten Horizont entdecken, Erhabenheit spüren und sich im weiten, ungetrübten Blick üben.
Im Rahmen eines Films über den Fotografen Raymond Clement erheben wir uns im Sommer 2021 mit einer Filmcrew rund um Regisseur Tom Alesch und den erfahrenen Ballonpiloten Nico Betzen mit einem Heißluftballon in der Nähe Viandens in die Lüfte. Das, was wir für eine angenehme Fahrt durch die Luft benötigen, sagt Nico Betzen am Startplatz, ist eine gute Sicht, etwas Wind und keinen Niederschlag. Deshalb finden die meisten Ballonfahrten in der Regel am frühen Morgen, ein bis zwei Stunden nach Sonnenaufgang statt oder am späten Abend, etwa drei bis zwei Stunden vor Sonnenuntergang. Die Bedingungen an diesem Sommertag sind fantastisch.
©-Joscha-Remus 
©-Raymond-Clement
Erfahrene Aeronauten beruhigen
Die körperlichen Voraussetzungen für einen solchen Flug: Nun, man sollte einfach gelenkig genug sein, um in den Korb klettern zu können. Mehr braucht es nicht. Es gibt aber genügend Griffe zum Festhalten und die hilfreichen Arme der montgolfière-erfahrenen Begleiter. Wir werden heute auf einige Hundert Meter Höhe steigen. Nico Betzen, seit 1994 Ballonpilot, ist ganz andere Höhen gewohnt, wie wir später erfahren, als er uns von Ballonfahrten in den Alpen berichtet, bei denen es auch schon einmal auf mehrere Tausend Meter ging. 2009 gewann er bei der World Balloon Trophy eine Goldmedaille. Das beruhigt alle im Korb. Ein traumhaft strahlender Sonnentag.
Wir fliegen am frühen Morgen los. Nico Betzen und sein Team haben einen schönen Startplatz etwa fünf Kilometer östlich von Vianden ausgesucht. Man erwartet uns schon am Treffpunkt. Gemeinsam breiten wir die Ballonhülle auf der Erde aus. Nachdem der Brenner und das Gebläse den Ballon langsam gefüllt haben, erhebt er sich wie ein sanfter Riese und streckt sich hoch in den Himmel, seiner wahren Bestimmung entgegen. Wir klettern in den Korb. Danach heißt es nur noch neunzig Minuten lang ruhig stehen, gucken und staunen.
Nico Betzen und sein Team sind aufeinander eingespielt, das merkt man sofort. Die Flamme des Brenners rauscht immer wieder goldfunkelnd nach oben in den Ballon und nach nur wenigen Brennerstößen heben wir langsam und sachte ab. Der Korb steht absolut ruhig in der Luft. Da wackelt gar nichts. Ein unerwartetes und wundervolles Gefühl. Man erhebt sich ruhig und schwebt friedlich hoch oben über der Erde mit einer selbstverständlichen Sanftheit, die für alle, die zum ersten Mal dabei sind, sehr beruhigend wirkt.
©-Raymond-Clement 
©-Raymond-Clement
Genussvolle Meditation für die Augen
Die Bäume und Menschen, ja selbst die Flüsse verwandeln sich in Miniaturen. Gelassenheit und Erhabenheit machen sich breit. Alles, was Fotograf Raymond Clement für seine Bilder so liebt, ist hier oben vorhanden. Zauberhaftes Licht und Stille. Kaum jemand sagt ein Wort. Man genießt den ruhigen Flug. Die Landschaft, die sich unter uns ausbreitet, trägt zu dieser friedlichen Einkehr bei. Das Rauschen der Flammen bleibt hier das einzige Geräusch. Ansonsten fast absolute Stille. Irgendwann vergisst man, dass man sich im Korb auf kleinstem Raum mit anderen Menschen befindet. Es ist eine sinnliche Meditation für die Augen und die Seele.
Als die Burg von Vianden in Sichtweite kommt, wird es noch beschaulicher. Eine erhabene Stimmung ist das. Ein Genuss, sich der mächtigen stolzen Festungsanlage so langsam und sachte von oben zu nähern. Kurz lässt unser Pilot den Heißluftballon über der Burganlage schweben, führt uns ganz nah heran an diese 310 Meter über Vianden und der Our thronende Höhenburg. Besucher der Schlossburg blicken staunend nach oben in den Himmel. Wir können den Ausdruck in ihren Gesichtern sehen.
Kaum zu spüren, wie wir uns dann wieder erheben. Nur die Augen wundern sich. So weit oben schon wieder? Ein irisierendes Licht, das man unten auf der Erde so nicht wahrnimmt, taucht die Landschaft um einen herum in ein strahlendes Wunder. Das atemberaubend schimmernde Licht entfaltet seinen Zauber. Entspannt und gemächtlich schweben wir drüben in der Eifel zu Boden. Nico bittet diejenigen, die ihre erste Ballonfahrt absolviert haben, zur Lufttaufe. Wir knien uns nieder. Man legt uns ein Grasbüschel auf den Kopf. Ein Zeichen für eine gelungene Landung. Dann erleben wir die Feuertaufe. Man sengt uns ein paar Haare an. Feuer, das unverzichtbare Symbol für eine gelungene Fahrt durch die Lüfte. Mit einem Glas Crémant feiern wir diesen unglaublich schönen Tag, die Ballonfahrt und die wunderbaren Eindrücke. Ein Erlebnis, dass man absolut weiterempfehlen kann.
Buchungen unter: tinyurl.com/ballooningNord
©-Joscha-Remus 
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Text: Joscha Remus
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