Lissabon entdecken 

by Reesen Mag

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Portugals Hauptstadt ist ein Ort der Gegensätze. Faszinierend, wie viele verschiedene Ansichten so eine Stadt bieten kann.

Am Ufer des Tejo erinnert ein beeindruckendes Denkmal – das Padrão dos Descobrimentos – an das Zeitalter der Entdeckungen. Bis heute ist Lissabon eine Stadt von Entdeckern für Entdecker und damit für mich genau richtig – denn exakt so fühle ich mich jedes Mal, wenn ich in eine neue Stadt komme: wie eine Entdeckerin. Wir wollen hier für die neue Katharina-Hovman-Sommerkollektion 2023 shooten – und ich lasse mich auf der Suche nach ausgefallenen Locations durch die Stadt treiben. Einmal mehr denke ich: Was für ein Privileg, dass ich neue Städte auf diese Art kennenlernen darf. 

Ich freue mich, wenn Sie sich für meine Eindrücke interessieren und die Stadt mit meinen Augen sehen. Erwarten Sie keine klassischen Sightseeing-Tipps. Die finden Sie in jedem Reiseführer. Aber was lässt sich Spezielles in dieser charmanten Stadt entdecken? Auf diese Frage möchte ich die eine oder andere Antwort geben. Lissabon hat nur 600.000 Einwohner, aber das Lebensgefühl einer kosmopolitischen Metropole. Das fiel mir sofort auf – dieses internationale Flair, die vielen Nationen und Sprachen, die Gastfreundschaft und Weltoffenheit. Zudem sprechen fast alle Englisch.

Früh am Morgen: Entspannt mit dem Tuk-Tuk die Altstadt erkunden.
© Philine von Sell
Unterwegs auf drei Rädern 

Nostalgie und Topmoderne liegen hier dicht beieinander. Mich erinnert diese Stadt mit ihren hippen Läden, tollen Markthallen, mondänen Einkaufsstraßen und gemütlichen Altstadtgassen an das Berlin von früher. Überall spürt man die Aufbruchstimmung von Kreativen, die Lust auf Veränderung – ein idealer Ort für digitale Nomaden und alle, die gerne unterwegs sind. 

Apropos unterwegs – ich buche bei Tuk Dreams den besten Fremdenführer, den man sich wünschen kann: den Tuk-Tuk-Fahrer Oliver. Frühmorgens noch vor 8 Uhr holt er mich ab und fährt mit mir durch die langsam erwachende Altstadt. 

Vielleicht denken Sie jetzt: Tuk-Tuks? Ja, sind wir denn in Bangkok? Fährt man in Lissabon nicht eher mit der berühmten Tram? Stimmt! Aber seit etwas mehr als einem Jahrzehnt gehören auch die Tuk-Tuks hier zum Straßenbild. Die Fahrer kennen sich hervorragend aus und sind oft brillante Geschichtenerzähler. Mein Oliver hatte schnell verstanden, was ich suchte, oder besser gesagt, was ich nicht suchte. Ich wollte genau dorthin, wo die allermeisten Touristen eben nicht hinfinden. Wer übrigens eine Stadt lieber zu Fuß erkundet: Unterschätzen Sie nicht die Steigungen im Lissaboner Altstadtviertel! Die schmalen Tuk-Tuks passen auch durch die engsten Gassen – Ihre Füße werden es Ihnen danken. Um Gestank und Krach muss sich auch niemand sorgen, die allermeisten Tuk-Tuks fahren sauber und leise mit Elektroantrieb. 

Im extravaganten Katharina-Hovman-Look entlang der Avenida Brasilia, am Ufer des Tejo, mit Blick auf den Padrão dos Descobrimentos. © Philine von Sell
Vom Geheimtipp zum Touristenmekka

Lissabons Altstadt, das sind die drei Viertel Alfama, Graça und das weniger bekannte Mouraria. Alfama ist der älteste Stadtteil, hier findet man noch die originalen alten Häuser in steilen, verwinkelten Gassen, hier spürt man noch jahrhundertealte Traditionen. Frühmorgens. Denn ab etwa 10 Uhr fluten Touristenströme das Viertel. Das gilt auch für das benachbarte Graça, wo sich die Cafés, Restaurants und Bars aneinanderreihen. Ein Touristenmagnet ist Graça sicher auch wegen seiner Aussichtspunkte, den berühmten Miradouros, von denen es hier gleich zwei gibt: Graça do Monte und – nur etwa fünf Minuten zu Fuß entfernt – Nossa Senhora do Monte, der höchste Aussichtspunkt Lissabons. Vermutlich sind wir hier gerade am beliebtesten Selfie-Fotopunkt der Stadt. Musik, vielfältige Gastronomie, Sprachengewirr und fröhliche Menschen, dazu ein atemberaubender Ausblick über ganz Lissabon und ein richtig guter Caipirinha als Sundowner – hier muss man gewesen sein. 

Ausblick vom Miradouro Nossa Senhora do Monte.
Modern. Attraktiv. Exponiert.

Den weiten Himmel genießen im Park der Nationen, der für die Weltausstellung 1998 gestaltet wurde. Was für ein Kontrast zur mittelalterlich anmutenden Altstadt! Denn aus dem Parque das Nações ist ein topmodernes Wohngebiet geworden, das die Leute noch heute „Expo“ nennen. Etliche Attraktionen aus der Expo-Zeit findet man dort noch – beeindruckende Kongressgebäude wie den Pavilhão do Conhecimento oder das weltberühmte Ozeanarium. Mich lockt vor allem die legendäre Schwebebahn. Sie fährt keine 10 Minuten, ist aber jede Sekunde Fahrt wert. Sie offenbart einen wunderbaren Blick auf die Skyline von Lissabon. Als Fotografin freue ich mich besonders darüber – wann habe ich schon mal Gelegenheit, meine Models im Katharina-Hovman-Look von so weit oben zu fotografieren? 

Wie im Märchen 

Wieder eine andere Seite von Lissabon zeigt uns Oliver im „Tapada das Necessidades“ – verwilderte Gärten, verschlungene Wege, verlassene Gebäude. Ein Treffpunkt für Portugiesen zum Picknick; Touristen sieht man hier eher selten. Als wir im Park fotografieren, ist er menschenleer. Ein Gelände voller Melancholie und Romantik, mit freilaufenden Hühnern, Pfauen, Enten, drei zauberhaften Seen und einem Wasserfall. Riesenkakteen, Palmen und andere exotische Gewächse – wie im Märchen fühlen wir uns hier in einem der ältesten Gärten Europas. Der Park stammt aus dem Jahr 1604 und den verlassenen Gebäuden auf dem Gelände sieht man ihr Alter auch an. Lost places mitten in der Stadt. Eine Oase. Und für mich eine perfekte Kulisse für die saisonalen Farben des Fashion-Labels.

Designed for Live & Travel – ideal für einen Spaziergang im Park der Nationen, unter freien Himmel mit leichter Brise.
© Philine von Sell
Den Tag ausklingen lassen 

Besonders attraktiv für Städtereisende ist Lissabon vermutlich auch deshalb, weil man hier alles haben kann: Städtetrip und Sightseeing, aber auch Strand und Meer. Nur 30 Autominuten von Lissabon entfernt liegt die atemberaubende Costa Caparica mit traumhaften Landschaften und einem der längsten Sandstrände Europas. Direkt am Strand befindet sich Casa Reia, der angesagteste Beachclub der Region. Der Club ist stylisch, die Preise nicht gerade familienfreundlich – aber hey, es bringt einen in Champagnerlaune hier zu sitzen, zwischen einem hervorragenden leichten Lunch und einem „Lillet Spritz“ ins Meer zu hüpfen, um sich danach von der Sonne wieder trocknen zu lassen. Lebensfreude pur. Nach einem anstrengenden Tag in dieser abwechslungsreichen Stadt sitze ich hier, schaue zu, wie die Sonne am Horizont im Meer versinkt und kann dabei nur eines denken: Lissabon – was für eine entspannte Entdeckung!

Trendfarbe Sommer 2023: Amethyst – im Beachclub Casa Reia an der Costa da Caparica.
© Philine von Sell

Text: Philine von Sell

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