FANTASTICA FIRENZE

by Reesen Mag

This post is also available in: Français

„Wenn Italien, wie die Dichter singen, mit einer schönen Frau vergleichbar, so ist Florenz der Blumenstrauß an ihrem Herzen.“ So schwärmte einst Heinrich Heine von Italiens Freilichtmuseum, das zweifelsohne eine „Grande Dame“ im mediterranen Lieblingsland ist.

Essen, Mode, Kunst und Kultur – Italien ist wahrlich ein Multitalent in Sachen Stil und Genuss. Florenz spielt dabei eine ganz besondere Rolle. Im Mittelalter entwickelte sich hier dank einer der einflussreichsten Dynastien des Landes das Bankwesen. Aus der Familie der Medici gingen nicht nur bedeutsame Banker hervor, auch Großherzoge, Päpste und zwei Königinnen von Frankreich. Eine von ihnen, Caterina de’ Medici, war mit König Henri II. verheiratet. Für sie wurde sogar eigens ein besonderes Eau de Cologne entwickelt. Das „Acqua di S.M.Novella“ von einer der ältesten Kosmetikmarken Italiens stammt aus den Laboren von Officina Profumo-Farmaceutica di Santa Maria Novella und ist ein Bestseller.

Luxuskosmetik mit über 400-jähriger Tradition

Wer das Flaggschiff der heutigen Luxusmarke Santa Maria Novella an der Via della Scala 16 in Florenz, unweit des Hauptbahnhofs, betritt, der versteht schnell, dass es sich um einen historischen Ort handeln muss. Die Anfänge der ehemaligen Apotheke liegen im 13. Jahrhundert. Offiziell gilt das Jahr 1612 als Gründungsjahr der Marke, als die Apotheke öffentlich zugänglich gemacht wurde. Die nostalgisch designten Flakons und Tuben sind auf antiken Möbeln und in gedimmtem Licht elegant in Szene gesetzt. Es duftet nach floralen Essenzen wie Rose, Gardenie und Kräuter im Zusammenspiel mit Verbenen. Das Unternehmen setzt auf die Natur und alte Rezepturen, wenngleich diese im Laufe der Jahrhunderte behutsam weiterentwickelt wurden. Zu den Bestsellern gehören „L’Acqua di Rose“, ein Erfrischungswasser für Körper und Gesicht, und die hochwertige Granatapfel-Körperseife „Sapone al Melograno“. Produziert wird in der eigenen Produktionsstätte nur wenige Kilometer vom Geschäft. Die Produkte von Santa Maria Novella sind, inklusive ihrer Verpackungen, zu 100 % „made in Italy“. Luxushotels wie das Four Seasons in Florenz verwenden die Produkte in ihren Spas. 

Royales Residieren mit Spa und Sterneküche

Für das ultimativ ästhetische Florenz-Erlebnis sollten neben Museums- und Shopbesuchen auch mindestens ein Mittagessen oder Aperitivo im Four Seasons an der Borgo Pinti auf dem Programm stehen. Der Fünf-Sterne-Palast ist ehemaliges Zuhause diverser Medici-Familienmitglieder und ähnelt mehr einem Museum als einem Hotel. Prächtige Hallen und Gewölbe, eine äußerst schmucke Bibliothek, ein besonderer Garten mit jahrhundertealten Bäumen und einem griechischen Tempel sowie ein Sternerestaurant – dieses Hotel sucht seinesgleichen. Zu Besuchen weiterer Medici-Paläste sollte der Palazzo Vecchio gehören, der unweit der ältesten Brücke der Stadt, der Ponte Vecchio, liegt. Vor allem zum Sonnenuntergang bieten die Brücken des Arno eine herrliche Kulisse für das Urlaubsfoto schlechthin. Außerdem markiert der Turm des Palazzo Vecchio das Stadtbild. Er beherbergt heute das Rathaus und (unvollendete) Wandgemälde von Leonardo da Vinci und Michelangelo. Ihre Werke findet man ansonsten unter anderem in den Uffizien.

Die Uffizien inspirierten auch einen Luxemburger Maler

Die „Galleria degli Uffizi“ ist das größte Museum in Florenz und lockt jährlich mehr als zwei Millionen Besucher an, die sich bedeutsame Werke von Malern und Bildhauern von der Antike bis zum Spätbarock ansehen. Sie hat auch bereits einen Luxemburger Maler zu einem seiner wohl bekanntesten Werke inspiriert: Roland Schauls. „504 Porträts“ zeigt als Gesamtgemälde 504 kleine Einzelporträts von Größen wie Dürer, Ruben und Delacroix, aber auch heute weniger bekannten Persönlichkeiten, die als Vorläufer, Weggefährten oder Nachfolger der „Stars“ ebenfalls Teil der Selbstbildnis-Sammlung der Uffizien sind. Das über 100 m2 große Werk hing ab der Eröffnung des Kulturzentrums Abtei Neumünster im Jahr 2004 für rund sieben Jahre in seiner Eingangshalle und wanderte seitdem zu Ausstellungen wie dem Art Atrium des Covent-Garden-Komplexes in Brüssel und dem Musée d’Orsay in Paris.

Ein weiteres Muss ist der Besuch des Giardino di Boboli und dem ihm vorgelagerten Palazzo Pitti, der ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Residenz der Herzöge und Großherzöge war und heute ein Museumskomplex ist, bestehend aus Museen für Silberarbeiten, moderne Kunst, Porzellan, Kostüme und Kutschen. Handwerkskunst spielt in ganz Italien bis heute eine wichtige Rolle, so steht auch Florenz für Interieur und Mode lokaler Manufakturen. Die Florentiner gelten als elegant – lokale Imperien mit weltweitem Erfolg wie Gucci, Salvatore Ferragamo, Emilio Pucci und die Porzellanmanufaktur Richard Ginori belegen dies. Fast alle unterhalten neben Flagship Stores eigene Museen oder Palazzi und laden gelegentlich zu Retrospektiven ein, um ihr Erbe zu zelebrieren. Da Florenz ein Freilichtmuseum ist, das zu Fuß erkundet wird, sollte man sich hin und wieder mit einem guten Gelato belohnen, zum Beispiel in der Gelateria dei Neri an der gleichnamigen Via. Eine typische Eissorte ist die Crema Fiorentina aus Milch, Eigelb, Honig, verfeinert mit Bergamotte, kandierten Zitrusfrüchten und einem Schuss Wein. Das Leben kann so „dolce“ sein!

Autor: Jessika Maria Rauch

This post is also available in: Français

Sie werden auch mögen

This website uses cookies to analyse traffic anonymously and to help us provide you with the best experience we can. Our cookie policy provides detailed information about how and when we use cookies. By browsing our website, you are agreeing to the use of cookies. You can configure your internet browser settings to manage your cookies preferences and refuse the use of cookies. I Accept Privacy & Cookies Policy