Home InspirationEin Wochenende, Eine Stadt Bordeaux, ganz mein Geschmack!

Bordeaux, ganz mein Geschmack!

by Reesen Mag

This post is also available in: Français

Genau wie ein guter Wein, dessen Aromen sich erst nach und nach entfalten, ist Bordeaux eine Stadt, die nicht gleich beim ersten Besuch alles von sich preisgibt. Man muss wiederkommen, sich Zeit nehmen, mal viel, mal wenig, mal im Sommer und mal im Winter.

Der Slogan „Bordeaux meine Stadt“, den die Einwohner stolz in den sozialen Medien verbreiten, wird nach einem Besuch in der Großstadt der Gironde auch in Ihnen widerhallen. Sie werden nur noch eines wollen: Bordeaux kennen, als wären Sie dort zuhause. 

Die Stadt der Gastronomie

Viele Jahre lang war Bordeaux die Stadt in Frankreich mit den meisten Restaurants pro Einwohner. Die Gastronomie nimmt also bei den Einheimischen einen wichtigen Platz ein. Sie lieben es, auswärts zu essen: Die Terrassen in den vielen Kopfsteinpflastergassen in der Altstadt oder am Garonne-Ufer im historischen Viertel sind immer gut besucht. Wenn Sie in ein bestimmtes Restaurant möchten, denken Sie unbedingt daran, zu reservieren, vor allem am Wochenende, damit Sie nicht mit knurrendem Magen durch die Straßen irren, um noch einen Tisch zu finden.

Die Girondins-Gedenksäule ist seit 2011 als historisches Monument klassifiziert. Sie ist das Symbol der Stadt und befindet sich auf dem Place des Quinconces.

Kommen wir gleich zum Eingemachten: Der Bauch von Bordeaux, wie sie sich quasi selbst nennt, sprich die Markthalle Les Capucins, von den Einwohnern kurz „Capu“ genannt. Eine wahre Institution, und das seit dem
16. Jahrhundert! Flanieren Sie an den üppig beladenen Ständen vorbei und stellen Sie sich Ihr Frühstück zusammen: Austern und dazu ein Gläschen Weißwein, aus Bordeaux wohlgemerkt!

Das bei den Einwohnern angesagte Viertel Saint-Michel ist unter Touristen noch ein Geheimtipp. Wahrscheinlich nicht mehr lange, denn neben dem Trödelmarkt am Sonntagmorgen sind die Kopfsteinpflastergassen gesäumt von netten Bistros von jungen französischen Chefs, die mit viel Freude und Kreativität um die Gunst
der Gäste eifern. Ein Mittagessen bei La Gigi können wir nur wärmstens empfehlen.

Das alte Parlamentviertel ist mit seinen traditionellen Brasserien ein beliebter Familientreffpunkt am Sonntagmittag.

Argentinien, Italien, Mexiko … Bordeaux war mehrere Jahre hintereinander die Stadt in Frankreich mit den meisten internationalen Restaurants pro Einwohner. Die Fleischgerichte im El Nacional sind einfach unschlagbar!

Wir überqueren die Garonne und nehmen uns das rechte Flussufer vor. Auch hier hat sich das Stadtbild in den letzten zehn Jahren stark gewandelt: Die Kais wurden neu gestaltet und der ehemaligen Kaserne wurde auf Initiative
der Bordelaiser neues Leben eingehaucht: Es entstand eine kleine, ökologisch alternative Welt, das sogenannte Darwin-Zentrum. Dort zieren Street-Art-Werke die Mauern eines früheren Museums, es gibt Sportmöglichkeiten, einen Co-Working-Bereich und ein Restaurant. Am Wochenende bruncht man mit der Familie im Magasin Général, das eine richtig tolle Spielecke für die kleinen Gäste hat. Perfekt, um die Woche gemütlich ausklingen zu lassen. 

 Der Place du Grand Théâtre, der zum Teil eine Fußgängerzone ist: Hier können Sie ein Getränk zu sich nehmen und dabei das Treiben der Touristen und Bordelaiser bewundern.

Lust auf eine Reise ans Meer, einen Abend lang mit den Füßen im Sand zu einem eisgekühlten Lillet Tonic Austern schlürfen, aber ohne dafür Bordeaux verlassen zu müssen? Dann ab ins Les Chantiers de la Garonne, ein Bar-Restaurant in der ehemaligen Werft am rechten Flussufer. Allein der Ausblick auf das Ufer gegenüber ist einen Besuch wert. Kleines Rätsel gefällig? Versuchen Sie, die Kirche Saint-Michel, die Kathedrale, das Denkmal der Girondisten und die anderen historischen Bauten auszumachen, die Sie bei Ihrer Stadttour gesehen haben.

Die Stadt des Wassers

Ein Bordelaiser bleibt prinzipiell nie lange von den Atlantikstränden oder dem Becken von Arcachon entfernt, das Wasser gehört zum Leben der Einwohner fest dazu. Auch aus dem Stadtzentrum ist das Wasser mit den vielen historischen Brunnen, die noch immer unermüdlich sprudeln, nicht wegzudenken. Besuchen Sie unbedingt den Brunnen der drei Grazien auf der Place de la Bourse und die Brunnen entlang des Platzes Amédée Larrieu.

Die Pont de Pierre mit ihren 17 Bögen ist die erste Brücke der Stadt und stammt aus dem Jahr 1822. Sie überspannt die Garonne und verbindet das rechte mit dem linken Ufer.

Ab den ersten Frühlingstagen lockt der Miroir d’eau, der Wasserspiegel an der Place de la Bourse, Kinder an, die barfuß und mit hochgekrempelten Hosenbeinen vergnügt durch das nur wenige Zentimeter tiefe Wasser waten. Eine willkommene Erfrischung besonders im Sommer, wenn es in Bordeaux richtig heiß werden kann. Dieses Reflexionsbecken, das größte weltweit, wechselt außergewöhnliche Effekte von Spiegel und Nebel ab. Es wurde im Rahmen eines gigantischen Projektes zur Erneuerung der Kais zu Beginn der 2000er-Jahre entworfen und erstreckt sich von der Place de la Bourse bis zur neuen Brücke Jacques Chaban-Delmas am Ende der Quais Bacalan. Als Teil des historischen Stadtzentrums gehört der Miroir d’eau zum UNESCO-Welterbe.

„Warst du am Wochenende am Atlantik oder am Becken?“ Das ist die erste Frage, die montagmorgens im Büro an der Kaffeemaschine gestellt wird, denn lange hält es keinen waschechten Bordelaiser fern vom Wasser. An einem sonnigen Tag, ob im Sommer oder Winter, sollte man unbedingt einen Spaziergang durch eines der vielen Austerndörfer an der Bucht von Arcachon unternehmen, um frische Meeresluft
zu tanken und an den so typischen, bunten Austernhütten entlangzubummeln.

Der Austernhafen in Andernos-les-Bains lockt ebenfalls zu einem Spaziergang. Bei Ihrer Wanderung am Cap Ferret müssen Sie unbedingt einen Abstecher nach Mimbeau machen, um die Düne von Pilat zu bestaunen, die sich im Hintergrund erhebt!

Das Bassin, seine Sanddünen, Pinassen (typische Fischerboote) und Stöcke, die sogenannten „Pignottes“, mit denen die Austernparks markiert werden.

Text: Marion FINZI

This post is also available in: Français

Sie werden auch mögen

This website uses cookies to analyse traffic anonymously and to help us provide you with the best experience we can. Our cookie policy provides detailed information about how and when we use cookies. By browsing our website, you are agreeing to the use of cookies. You can configure your internet browser settings to manage your cookies preferences and refuse the use of cookies. I Accept Privacy & Cookies Policy