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Thessaloniki: Zum Durchreisen viel zu schade

by Reesen Mag

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Urlauber kennen vor allem den Flughafen in Thessaloniki als erste Anlaufstelle für die Weiterfahrt zur Halbinsel Chalkidiki mit ihren traumhaften Stränden. Wenn sie wüssten, was die Metropole im Norden Griechenlands alles zu bieten hat, würden sie vermutlich etwas länger dort verweilen. 

Die Hafenstadt am Thermaischen Golf ist nach Athen die zweitgrößte Stadt des Landes und blickt auf dreiundzwanzig Jahrhunderte faszinierende Geschichte zurück. Die Einheimischen nennen sie liebevoll „Saloniki“ und Besucher schwärmen von einem Paris-ähnlichen Flair auf den großen Boulevards am Meer. Während eines Zwischenstopps lässt sich Thessaloniki zwar nicht vollends erkunden, einen Einblick in diese pulsierende Metropole bekommt man aber allemal.

Insta-taugliche Promenade

Einen Überblick verschafft man sich am besten bei einem Spaziergang entlang der vier Kilometer langen neuen Strandpromenade Nea Paralia. Sie beginnt am Wahrzeichen der Stadt, dem Weißen Turm, und führt bis zur Konzerthalle. Die Geschichte des 34 Meter hohen, von den Osmanen im 15. Jahrhundert erbauten Turms ist allerdings schaurig. Er diente als Gefängnis und Hinrichtungsstätte und man sagt, dass er den Namen „Turm des Blutes“ trug, bis ihn ein Gefangener 1883 im Austausch für seine Freiheit weiß anmalte. Heute beheimatet das Bauwerk ein Museum zur Geschichte der Stadt. Etwa 600 Meter weiter wartet das nächste Highlight der Strecke auf die Spaziergänger: die Regenschirme des griechischen Bildhauers Giorgos Zogolopoulos. 1993 präsentierte der Künstler die 13 Meter hohe Skulptur auf der Biennale in Venedig, seit 1997 ziert sie die Promenade von Thessaloniki und ist einer der begehrtesten Foto-Spots der Stadt. Auf dem weiteren Weg bis zur Konzerthalle kann man den Auslöser des Handys ruhig gedrückt halten und die besonderen Stimmungen in Parks und auf Freizeitplätzen wie dem „Garten aus Sand“, dem „Skulpturengarten“ und dem „Musikgarten“ einzufangen. Gemütliche Cafés, Bars und sogar ein Beach Club laden zum Verweilen ein. Am Ende der Promenade hat der japanische Architekt Arata Isozaki dann einen besonderen Blickfang geschaffen: Das Konzerthaus M2. Mit geometrischen Linien, viel Glas und Elementen aus Metall fasst es die Tugenden der modernen Architektur zusammen und ist zweifelsohne ein weiteres Fotomotiv par excellence.

Wem der Sinn eher nach Tradition und Geschichtsträchtigem steht, sollte am Weißen Turm die entgegengesetzte Richtung einschlagen und der alten Promenade, Palia Paralia, folgen. Sie führt zum Hafen und zur Platia Aristotelous mit ihren Cafés, Tavernen und prächtigen Herrenhäusern. Der Weg durch die Oberstadt zur Kastra (Burg) ist steil und schmal, aber es locken lohnende Stopps am Römischen Forum und an der Hagios Demetrios. Überdies gibt es hinter den byzantinischen Mauern der Burg traditionelle Häuser mit ausladenden Obergeschossen zu entdecken, und von ganz oben bietet sich ein toller Blick auf die Stadt und den Sonnenuntergang.

Salziger Meerfenchel und griechischer Blues

Mindestens ebenso wichtig wie das Entdecken der architektonischen und kulturhistorischen Schönheiten Thessalonikis ist das Probieren der lokalen Küche. Beispielsweise in den Tavernen, der typisch griechischen Einkehrmöglichkeit, deren Anzahl wahrscheinlich die gewaltige Zahl historischer Funde noch übersteigt. Auf dem Speiseplan steht, wie es sich für eine Hafenstadt gehört, natürlich alles, was das Meer hergibt. Das sind nicht nur Fisch und Meeresfrüchte, sondern auch der salzig schmeckende Meerfenchel, der auch in der modernen Küche gern verwendet wird. In den Ouzerien genießen die Gäste Spirituosen – hauptsächlich den Anis-Schnaps Ouzo – zusammen mit Mezedes, den traditionellen griechischen Vorspeisen. In manchen Tavernen lauschen sie während des Essens den Klängen des griechischen Blues, des Rebetiko, in dem es vor allem um Frauen, Drogen und Politik geht. Ladadika, das Viertel vom Weißen Turm bis zum Hafen, ist gespickt mit Tavernen. Zu den beliebtesten gehört die Taverna-Rembetika „Ladadika“ in der Pindou-Straße beim Museum der Illusionen. 

Ladadika ist auch ein beliebter Nightlife-Spot. Das Szeneviertel punktet allein schon mit den historischen Häusern, die den großen Brand von 1917 überstanden haben und unter Denkmalschutz stehen. Aus den ehemaligen Lagerräumen für Olivenöl sind bunte Cafés und Bars, Kneipen und Clubs geworden. Hier treffen sich Touristen, Studenten und Einheimische und machen die Nacht zum Tag. Besonders angenehm: Die Straßen sind weitestgehend autofrei. Extensives Bar-Hopping lässt sich auch in Valaoritou betreiben. In den ehemaligen Stoff- und anderen Läden rund um das staatliche Konservatorium und die Malakopi Arcade sind Musikkneipen in allen Facetten entstanden. 

Shoppen, was das Herz begehrt

Wer sich für eine lange Nacht ausstaffieren möchte oder sowieso gern shoppen geht, kommt in den Einkaufsstraßen rund um die Tsimiski-, Ermou-, Egnatia- und Mitropoleos-Straße auf seine Kosten. Bei der Kleiderwahl kann man sich getrost an den Frauen Thessalonikis orientieren – sie gelten in ganz Griechenland als stilsicher. Neben den großen Shopping Malls zwischen Flughafen und City wie Mediterranean Cosmos und Mega Outlet gibt es weitere mitten in der Stadt wie die One Salonica Outlet Mall und Plateia Mall. Ausgefallenere Stücke findet man aber beim Stöbern in den vielen Boutiquen im Zentrum, von Designermode bis zu Vintage-Schnäppchen.

Irgendwann kommt der Punkt, an dem auch hartgesottene Nachtschwärmer und leidenschaftliche Stadtentdecker zur Ruhe kommen wollen. Auch hier punktet Thessaloniki mit Vielfalt: Das Übernachtungsangebot reicht vom günstigen B&B bis zum Fünf-Sterne-Hotel. Zu den schönsten und zentralsten Häusern zählt das palastartige Electra Palace Thessaloniki an der Platia Aristotelous. Vom Dachgartenrestaurant auf der obersten Etage hat man einen Panoramablick über den Thermaischen Golf. Direkt an der Nea Paralia liegt das moderne Makedonia Palace Hotel. Es unterhält außerdem vier Stationen an der Promenade, das so genannte „Glass Box Project“, an denen Spaziergänger Kaffee und Desserts, Cocktails und Weine, Snacks wie Hotdogs, Bier und Soft Drinks genießen können. Auch The Leading Hotels of the World und die Small Luxury Hotels of the World sind mit dem Antigon Urban Chic Hotel beziehungsweise dem Boutiquehotel On Residence und The Excelsior in Thessaloniki vertreten.

Autor: Susanne Freitag

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