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MARSEILLE, KURS AUF SÜDEN

by Reesen Mag

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Die Stadt Marseille hat sich in den letzten zwanzig Jahren stark verändert. Ein neues Stadtbild mit einer modernen StAdtplanung. Ein neuer Status mit innovativen Restaurants, in denen bewusst die kulinarische Tradition gepflegt wird. Auf geht’s nach Marseille!

Seit 2001 ist Marseille an das französische TGV-Netz angeschlossen, 2013 wurde „Marseille Provence“ Europäische Kulturhauptstadt, dazu das MuCEM (Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers), der Nationalpark Calanques … Und seit März wird das MPG2019, das Jahr der Gastronomie, in der Provence gefeiert. Innerhalb von zwanzig Jahren ist Marseille Trendstadt geworden, was nicht zuletzt die Besucherzahlen beweisen. Diese sonnige Stadt ist ein ideales Ziel für eine Städtereise, eine kurzweilige Art, kulinarische Erlebnisse mit entdeckungsreichen Spaziergängen zu vereinen. 

Bei einem Besuch von Marseille kommt man um die Klassiker nicht herum. Der Alte Hafen ist einer davon, ein zauberhaftes Becken mit kleinen Werften, die perfekt zum lebhaften Geschehen auf den Kais passen. Auch beim Aperitif gibt es einen Klassiker: den Pastis. Im Haus des Pastis am Quai du Port können gleich 75 verschiedene Sorten probiert werden! Dieser Schnaps mit dem typischen Anisgeschmack ist die Grundlage für Treffen mit Freunden und verbindet die Geister.

Traditionelle Bouillabaisse im Alten Hafen

Sie möchten Tradition hautnah erleben? Besuchen Sie das Miramar, das sich ebenfalls am Quai du Port befindet. In diesem alteingesessenen Marseiller Restaurant wird eine der besten Bouillabaisses der Stadt serviert. Christian Buffa, der legendäre Chef des Hauses, kocht hier seit sechzehn Jahren diesen berühmten Fischeintopf, zu dem knusprige Brotwürfel gereicht werden. Nach solch einem Genuss kommt ein Verdauungsspaziergang über die steile Treppenstraße „Montée des Accoules“ bis ins Viertel Le Panier gerade recht. Unterwegs lohnt sich ein kleiner Umweg zum Hôtel-Dieu. In diesem ehemaligen Krankenhaus befindet sich seit sechs Jahren das Hotel Intercontinental, das Luxushotel von Marseille. Ein monumentales Gebäude mit wunderschönen Arkaden, das eine der schönsten Aussichten auf die Stadt bietet. In dem prunkvollen Palast befinden sich heute das Spa by Clarins, eine Cocktailbar und das Alcyone, ein Sternerestaurant, in dem die unkonventionelle Küche des Chefs Lionel Lévy serviert wird.

Die Chocolaterie du Panier, Gold in Riegeln

Ja, das Viertel Panier. Ein Viertel mit engen Gassen und Gebäuden der Arbeiterklasse (ehemalige Hochburg der Korsen in Marseille), wo die Wäsche zum Trocknen an den Fenstern hängt … Und wo man heute auf Deko-Boutiquen und zahlreiche „Bobos“ trifft, französische Hipster. Besichtigt werden kann hier das Zentrum der „Vieille Charité“. In diesem ehemaligen Armenhospiz befindet sich heute das Museum für Mittelmeer-Archäologie und das wirklich sehr schöne Museum für afrikanische, ozeanische und amerikanisch-indianische Kunst. An einem Zwischenstopp in der Chocolaterie du Panier kommt man nicht vorbei. In dieser winzigen Boutique wird Schokolade (300 Varietäten!) in Riegeln nach Gewicht verkauft. Hier gibt es Schokolade, die nach bald fünfzig Jahre alten Familienrezepten hergestellt wird.

Das Panier-Viertel reicht bis zum Meer und Sie haben sicher schon zwischen zwei Häuserblocks, durch die der Mistral schon mal kräftig fegen kann, einen Blick auf die netzartige Konstruktion des MuCEM erhaschen können. Dieses Museum, das über einen Fußgängersteg mit dem Fort Saint-Jean verbunden ist, ist eine Ode an die zwei Mittelmeerufer. Zu sehen ist noch bis Ende September die sehr schöne Ausstellung „Instant tunisien“ über die tunesische Revolution 2010/2011. Sollte sich inzwischen ein kleiner Hunger eingestellt haben, statten Sie dem Drei-Sterne-Chefkoch Gérald Passédat im Le Môle mit seinem eleganten Kantinenlook auf dem Museumsdach einen Besuch ab.

Vom MuCEM zum Tour CMA CGM, die Küste im neuen Look

Das MuCEM bildet den Ausgangspunkt zu einem Spaziergang ganz im Zeichen der Küste. Zu Füßen der Kathedrale von Marseille erstrecken sich die Arkaden „Les Voûtes“, in denen heute die Luxus-Markthallen „Halles de la Major“ mit Deko-Boutiquen und Gourmet-Imbissständen untergebracht sind. Hinter den renovierten Gebäuden des Kais verbirgt sich der Platz La Joliette. Das am Hafen gelegene Viertel endet an den Docks, einem Einkaufszentrum in den ehemaligen Lagerhallen. Direkt gegenüber befinden sich die „Terrasses du Port“, ein Shoppingcenter direkt am Meer.

Der Spaziergang geht nun weiter bis zum Tour CMA CGM (147 m), ein Büroturm aus der Feder des Architekten Zaha Hadid. Der Weg führt durch das „Kleine Manhattan“ von Marseille: Das Silo, ein ehemaliges Lager, das heute eine Veranstaltungshalle ist, die Quais d’Arenc, moderne Gebäude mit dem neuen Turm „La Marseillaise“ nach Plänen von Jean Nouvel (135 m), das Marriott-Hotel, Restaurant und Concept-Stores … Marseille wurde einem modernen Relooking unterzogen! 

Tapenade, Brousse du Rove, Fougasse

Die Stadt ist im Wandel, aber hält treu an ihrer Seele fest. Rückkehr ins Zentrum und zu dieser berühmten Canebière, eine legendäre Prunkstraße, die wieder zum Leben erwacht. Einst bekannt für ihre Grands Cafés und eleganten Hotels, weht heute ein Hauch von Exotik durch die Allee. Willkommen in Noailles, der Kasbah von Marseille mit ihren nordafrikanischen und komorischen Geschäften, ihren Düften von orientalischen Gewürzen und dem turbulenten Treiben rund um den Markt. Trinken Sie einen Minztee und kaufen Sie im Feinkostladen L‘Idéal in der Rue d’Aubagne eine der besten Tapenaden der Stadt.

St-Victor, eine Abtei und Navetten

Ein wunderbarer Auftakt, um Kurs zu nehmen auf die Viertel Saint-Victor und Notre-Dame-de-la-Garde. Das erstgenannte Viertel ist stolz auf seine Traditionen. Zu sehen ist dort eine ehemalige befestigte Abtei, vor allem aber der „Four des Navettes“! In dieser Bäckerei, in der seit sage und schreibe 1781 gebacken wird, werden nach einem unveränderten Rezept Navetten hergestellt, köstliche kleine Kekse mit Orangenblütenaroma, die ihren Namen ihrer bootartigen Form verdanken. Folgen Sie einfach dem Duft.

Wer einen Rundumblick über die Stadt genießen möchte, kommt an einem Aufstieg zur Basilika Notre-Dame-de-la-Garde nicht vorbei. Auf dem Rückweg durch das dorfähnliche Viertel Endoume muss man am Haus Saint-Honoré Halt machen: Dort wird das beste Fougasse überhaupt verkauft, ein typisch provenzalisches Brot mit Olivenöl, Zwiebeln und Speckwürfeln. Sie mögen lieber Pizza? Besuchen Sie das „Chez Jeanne“ in dem winzig kleinen und pittoresken Hafen „Vallon des Auffes“. Hier breiten sich nun die Süd-Viertel aus, die alle auf die Bucht von Marseille ausgerichtet sind. Vom auf einem Hügel gelegenen Viertel Roucas Blanc mit schicken Villen bis zum Goudes-Hafen, vom Prado-Markt bis zu den Stränden in Pointe-Rouge zeigt sich die Stadt von ihrer strahlendsten Seite. Etwas weiter leuchten die Calanques im warmen Sonnenlicht … genau wie die ausgezeichnete Küche Marseilles, und die ausgezeichnete Küche zaubert ein Glitzern in die Augen eines jeden Genießers.

Ein Spaziergang im Calanques-Nationalpark

Die Natur in der Stadt. Der erste Nationalpark in Frankreich, der Natur und Stadtnähe vereint, erstreckt sich auf 52.000 Hektar Land und Meer. Zwei Millionen Besucher kommen jährlich zum Wandern, Kajakfahren, Klettern und Tauchen. 

 calanques-parcnational.fr

Restaurants

… und Leckereien

Autor : Philippe Bourget

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